Die Erstaufnahmeeinrichtung Dresden-Teplitzer Straße, in der für mehrere Monate rund 350 Flüchtlinge untergebracht waren, liegt direkt neben einem TU-Gebäude. Hier hat die Initiative „Strehlen für Alle“ zusammen mit Mitarbeitenden der TU Dresden von Dezember 2015 bis März 2016 jeweils Samstagnachmittags ein Begegnungscafé für Flüchtlinge aus dem Camp und Strehlener Nachbarn organisiert.
Das Anliegen der Begegnungscafés besteht darin, Kontakte zwischen Geflüchteten unterschiedlicher Herkunftsländer und Dresden-Strehlener Nachbarn zu ermöglichen, um Vorurteile abzubauen und den Teilnehmenden Gelegenheit zu geben, im Gegenüber einen Mitmenschen wahrzunehmen.
Immer wieder kommt es trotz sprachlicher Hürden zum Austausch zwischen Dresdnern bzw. Strehlenern und Geflüchteten. Das Smartphone mit Übersetzer-Apps dient dazu, Zusammenhänge zu verdeutlichen. Die Flüchtlinge haben aber auch berührende Bilder aus ihrer Heimat mit zerstörten Häusern und teilweise in Flammen stehenden Städten in eigentlich wunderschönen Landschaften auf ihren Handys. Und sie zeigen uns Fotos von ihren Angehörigen, die weiter zu Hause aushalten müssen. Es ist etwas anderes, dieses grausame Geschehen „anonym“ im Fernsehen zu sehen oder es von Betroffenen direkt zu erfahren. Trotzdem bleiben die Geflüchteten erstaunlich gelassen – vielleicht wollen sie auch gar nicht bemitleidet werden, sondern einfach die kleine Auszeit mit uns annehmen dürfen.